Parodontale Befundaufnahme

Eine Untersuchung durch den Zahnarzt ist die einzige Möglichkeit, den Zustand des Zahnfleischs richtig zu beurteilen. Neben der klinischen Beurteilung mit einer Parodontalsonde müssen auch Röntgenaufnahmen angefertigt werden, um den Zustand des Knochens zu beurteilen.

Die klinische Untersuchung in der Zahnarztpraxis ist die einzige Möglichkeit, den Zustand des Zahnfleischs richtig zu beurteilen.

Bei einer Erstuntersuchung kann der Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin eine sogenannte parodontale Grunduntersuchung (PGU) durchführen, die nur wenige Minuten dauert.

Die präzise klinische Sondierung mit der Zahnfleischsonde zur millimetergenauen Vermessung der Zahnfleischtaschen und der Höhe des Kieferknochens ist für die Parodontitis-Diagnose unerlässlich.

Durch die Messungen mit der Zahnfleischsonde können Stellen im Gebiss mit grösserer Sondierungstiefe aufgespürt werden, die eine zusätzliche Beurteilung durch ein Röntgenbild erfordern.

Die mikrobiologischen Methoden geben uns heute Zugang zu Informationen, die mit den herkömmlichen Testmethoden nicht zu erhalten waren.

Die Diagnose von Gingivitis und Parodontitis basiert auf der international anerkannten Klassifizierung von Parodontalerkrankungen.

Online-Tool für die Erhebung des Parodontalstatus

Klinische Untersuchung

Die klinische Untersuchung in der Zahnarztpraxis ist die einzige Möglichkeit, den Zustand des Zahnfleischs richtig zu beurteilen.

Die Selbstbeurteilung des Zahnfleisches, z.B. zu Hause vor dem Spiegel, ist für eine korrekte Beurteilung nicht ausreichend, da man nicht selbst feststellen kann, ob die Verankerungsstrukturen des Zahnes durch eine Zahnfleischentzündung bereits geschädigt sind. Auch Zahnfleischtaschen kann man nicht selbst erkennen.

Nur eine ordnungsgemäße klinische Untersuchung in der Zahnarztpraxis mit einer so genannten Zahnfleischsonde (Parodontalsonde) kann Aufschluss darüber geben, ob das Zahnfleisch gesund ist, ob eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) vorliegt oder ob eine Erkrankung der Verankerungsstrukturen der Zähne (Parodontitis) vorliegt.

Parodontale Grunduntersuchung (PGU)

Bei einer Erstuntersuchung kann der Zahnarzt oder die Dentalhygienikerin eine sogenannte parodontale Grunduntersuchung (PGU) durchführen, die nur wenige Minuten dauert.

Die parodontale Grunduntersuchung (PGU) wird durchgeführt, um schnell festzustellen, ob Zahnfleischprobleme vorliegen. Es ist ein einfaches Mittel, um festzustellen, ob eine Gingivitis vorliegt oder ob eine Parodontitis vorliegt.

Mit einer Zahnfleischsonde (Parodontalsonde) wird die Eindringtiefe am Zahnfleischrand schonend und präzise gemessen.

Nach dieser kurzen Untersuchung werden nur dann weitere Untersuchungen durchgeführt, wenn es Hinweise auf eine Schädigung der Strukturen gibt, die die Zähne im Kieferknochen halten. Diese weiteren Untersuchungen umfassen den so genannten Parodontalstatus und zusätzliche Röntgenaufnahmen.

Parodontalstatus

Die präzise klinische Sondierung mit der Zahnfleischsonde zur millimetergenauen Vermessung der Zahnfleischtaschen und der Höhe des Kieferknochens ist für die Parodontitis-Diagnose unerlässlich.

Bei der klinischen Untersuchung mit der Zahnfleischsonde (Parodontalsonde) wird die Eindringtiefe der Sonde in die Zahnfleischtasche an bis zu sechs Stellen pro Zahn auf einen Millimeter genau gemessen. Konkret wird die Länge zwischen dem Zahnfleischrand und dem Boden der Tasche gemessen. Dies wird als Sondierungstiefe bezeichnet. An gesunden Stellen beträgt die Sondierungstiefe höchstens 3 mm. An Stellen, an denen die Parodontitis bereits zu einem Abbau der Zahnverankerung geführt hat, kann die Sondierungstiefe 4 mm oder mehr betragen.

Darüber hinaus wird in einem so genannten Parodontalchart die Höhe des Kieferknochens (Attachmentlevel) genau erfasst. Ein Parodontalstatus ist für die Diagnose und die Behandlungsplanung unerlässlich. Der Parodontalstatus kann in jeder Zahnarztpraxis online erfasst und wiederverwendet werden: www.periodontalchart-online.com.

Röntgenbefund

Durch die Messungen mit der Zahnfleischsonde können Stellen im Gebiss mit grösserer Sondierungstiefe aufgespürt werden, die eine zusätzliche Beurteilung durch ein Röntgenbild erfordern.

Die Diagnose einer Parodontitis kann nur mit den erforderlichen Röntgenaufnahmen eindeutig bestätigt werden. Die Auswahl der für die Parodontitisdiagnose erforderlichen Röntgenaufnahmen kann erst nach der klinischen Untersuchung erfolgen. Dadurch kann eine übermäßige Strahlenbelastung vermieden werden.

Ein Röntgenbefund besteht im einfachsten Fall aus 2 Aufnahmen (Bissflügelaufnahmen) und im umfangreichsten Fall aus einer so genannten Röntgenstudie mit bis zu 14 weiteren Röntgenaufnahmen oder einem Panoramaröntgenbild. Die angefertigten Röntgenbilder müssen den den Zahn umgebenden Kieferknochen zeigen und es ermöglichen, den Schweregrad des Knochenverlustes abzuschätzen.

Bei jeder Röntgenaufnahme in der Zahnarztpraxis muss das Gebiss auf Karies und Parodontitis untersucht werden.

Mikrobiologischer Test

Die mikrobiologischen Methoden geben uns heute Zugang zu Informationen, die mit den herkömmlichen Testmethoden nicht zu erhalten waren.

Mit modernen mikrobiologischen Tests wird die Zusammensetzung des Zahnbelags auf die folgenden schädlichen Bakterienarten untersucht:

  • Prevotella intermedia
  • Porphyromonas gingivalis
  • Agregatibacter actinomycetemcomitans
  • Treponema denticola

Die Kosten für diesen zusätzlichen diagnostischen Aufwand sind gerechtfertigt, wenn die gewonnenen Informationen zu einer verbesserten Behandlung führen oder wenn eine unnötige Behandlung vermieden werden kann.

Klassifizierung von Parodontalerkrankungen

Die Diagnose von Gingivitis und Parodontitis basiert auf der international anerkannten Klassifizierung von Parodontalerkrankungen.

Im Jahr 1999 fand in den USA der erste internationale Workshop zur Klassifizierung von Parodontalerkrankungen statt. Die wichtigste Neuerung gegenüber der europäischen Klassifikation von 1993 war, dass die Krankheitsformen nicht mehr primär nach dem Alter des Patienten zum Zeitpunkt der Erstdiagnose definiert wurden (z. B. juvenile und adulte Parodontitis). Es wurden die neuen Formen der chronischen und der aggressiven Parodontitis vorgestellt, sowie z. B. die Parodontitis, die mit systemischen Erkrankungen einhergehen kann.

Allerdings wird in der neuen Klassifikation seit 2018 nicht mehr zwischen chronischer und aggressiver Parodontitis unterschieden. Die Parodontitis wird nun – in Anlehnung an die Klassifizierung von Diabetes – mit Hilfe von Staging und Grading beschrieben.

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